
Wann benötige ich ein Mikrofon für meinen Konferenzraum?
Häufig wird die Notwendigkeit von Mikrofonen angezweifelt und mit Sätzen wie: “Der Raum ist doch gar nicht so groß” oder “Wir machen das schon seit zehn Jahren so” unbedacht abgewehrt. Oftmals eine folgenreiche Fehleinschätzung, die negative Folgen nach sich zieht. Dementsprechend sorgfältig muss der Einsatz einer Beschallungsanlage abgewogen und geplant werden.
Folgen einer schlechten Sprachverständlichkeit
Wenn ein Redner schlecht vom Publikum verstanden wird, strengt das den Zuhörer auf Dauer an und die Konzentration lässt nach. Unser Gehirn leistet währenddessen Schwerstarbeit, indem es die komplexen Sprachinformationen verarbeitet und versucht zu interpretieren. Aus Fragmenten müssen Wörter zusammengesetzt werden. All das geschieht in Sekundenbruchteilen und verbraucht viel Energie. Das wiederum führt zu Stress und die Aufmerksamkeitsspanne verkürzt sich deutlich. Eine unangenehme Situation, die für den Redner und sein Publikum sehr belastend werden kann.
Die Aufmerksamkeitsspanne verkürzt sich deutlich.
Die Lautstärke von Rednern
Unerfahrene Redner sprechen grundsätzlich leiser als trainierte Sprecher. Während ein Profi auf etwa 65 dB/1m kommt, schafft es ein normaler Redner nur auf ca. 55 dB/1m bei entspannter Stimmlage. In der Akustik bereits ein großer Unterschied. Eine mögliche Lösung könnte nun so aussehen, als Redner einfach lauter vorzutragen. Problem: Die Stimme wird dadurch stark belastet, was auf Dauer für niemanden zumutbar ist, besonders nicht bei mehrstündigen Vorträgen.
Kurzer Exkurs: akustische Grundlagen
Die Lautstärke nimmt im Verhältnis zur Entfernung ab. Eine weitere Tatsache ist, dass mit jeder Entfernungsverdopplung zur Schallquelle, der Schalldruckpegel bzw. die Schallintensität um – 6 dB abnimmt. Nachfolgend veranschaulicht am Beispiel unseres “normalen” Sprechers, der bei 1 Meter Entfernung auf einen Pegel von 55 dB kommt:
1 m Entfernung zur Schallquelle | 55 dB |
2 m Entfernung zur Schallquelle | 49 dB |
4 m Entfernung zur Schallquelle: | 43 dB |
8 m Entfernung zur Schallquelle | 37 dB |
Nebengeräusche und die optimale Lautstärke
So weit so gut. Nun existiert in keinem Raum absolute Stille. Es sind immer Nebengeräusche (z.B. Verkehr, Lüftung, Fenster, Flur) vorhanden. Sie erzeugen eine Grundlautstärke, diese wird als Störpegel gemessen. In unserem Beispiel gehen wir davon aus, dass im Raum ein Störpegel von 35 dB existiert – ein realistischer Durchschnittswert für Konferenzräume.
Für eine gute Sprachverständlichkeit gilt als Faustformel ein Pegelabstand von 15 dB (SNR) vom Nutzgeräusch, also der Stimme, zum Störpegel. Das heißt, dass bei einem Störpegel von 35 dB die Ziellautstärke beim Zuhörer mindestens 50 dB betragen muss, damit eine optimale Sprachverständlichkeit gewährleistet ist.
Mikrofone werden immer dann benötigt, wenn Menschen einem Redner über einen längeren Zeitraum stressfrei und ohne Anstrengung zuhören müssen.
Hier wird das Problem deutlich, denn bereits ab einer geringen Entfernung von 2 Metern ist das nicht mehr gegeben. Bei einem Profi-Sprecher wird es bei einem Abstand von 4 – 5 Metern ebenfalls kritisch. Konsequenz daraus: Eine akustische Unterstützung der Stimme ist erforderlich, damit der Redner gut wahrgenommen wird. Es empfiehlt sich eine auf den Raum angepasste Beschallungsanlage mit geeigneten Mikrofonen.
Wie viel Schallpegel ist notwendig?
Bei einem Abstand von 8 Metern haben wir einen Pegelverlust von etwa – 18 dB (vgl. Tabelle oben). Um unsere gewünschte Ziellautstäke von 50 dB zu erreichen, müssen also 18 dB aufgeholt werden. Das heißt, dieser Wert muss auf die Ziellautsärke addiert werden (50 dB + 18 dB). Somit muss die Schallquelle einen Pegel von mind. 68 dB SPL/ in 1 m abstrahlen, damit bei einer Entfernung von 8m eine gute Sprachverständlichkeit gegeben ist. Bei 16 m sind schon 74 dB SPL/ in 1 m erforderlich.

Lautsprecher sorgen bei vielen Anwendungen dafür, dass der Vortragende besser und deutlicher verstanden wird. (Bild: Adam Hall GmbH)
Die meisten speziellen Lautsprecher für Konferenzräume schaffen es problemlos, diese erforderliche Leistung abzugeben. Hier sollte eher darauf geachtet werden, dass die Zuhörer in den ersten Reihen nicht durch eine zu hohe Lautstärke überfordert werden, nur damit in den letzten Reihen noch ausreichend Schallenergie ankommt. In so einem Fall ist der Einsatz von Delay-Lautsprechern ratsam, damit der Raum möglichst gleichmäßig beschallt wird.
Fazit
Mikrofone werden immer dann benötigt, wenn Menschen einem Redner über einen längeren Zeitraum stressfrei und ohne Anstrengung zuhören müssen. Das gilt auch für kleine und mittelgroße Räume. Je besser die Sprachverständlichkeit, desto höher ist die Aufmerksamkeitsspanne.
Gute Tipps zu einem Soundsystem! Es garantiert Dank dem Handmikrofonen, wie bei uns, Verständnis am Event, sowie auch Kontrolle des Rederechtes:) Für unsere Team-Sitzung haben wir außerdem auch einen Bildschirm, flexible Sitzmöbel gemietet, was eine kreative Atmosphäre geschafft hat. Danke!